Konfirmandenkurs

Die Einladung zum Konfirmandenkurs ist an alle Getauften und Ungetauften ab dem 12. Lebensjahr gerichtet, auch wenn ihre Eltern nicht der Kirche angehören.

Es ist möglich, dass Jugendliche gemeinsam mit Freunden, einfach aus Interesse, einen Kurs besuchen. Am Ende des Kurses steht es jedem frei, sich selbst für die Taufe bzw. Konfirmation zu entscheiden.

Konfirmandenzeit

Jugendliche sind eingeladen, zusammen mit Gleichaltrigen den christlichen Glauben und das Leben in der Kirchgemeinde kennen zu lernen. In Gemeinschaft gehen sie den Fragen nach, was im Leben trägt und Orientierung gibt, welche Rolle Gott in ihrem Leben spielen kann und was die Kirche damit zu tun hat.

Der Konfirmandenkurs erstreckt sich über den Zeitraum des 7. und 8. Schuljahres. Zu Beginn wird zu einem Informationsabend eingeladen. Hier erfahren die Eltern und Jugendlichen etwas zum Konzept und Inhalt des Kurses. Die Kurse finden in unserer Gemeinde in der 7. Klasse monatlich an einem Samstag und in der 8. Klasse 14-tägig an einem Wochentag statt.

Zusätzlich gibt es noch Konfirmandentage und -projekte, gemeinsame Ausflüge und besonders gestaltete Freizeiten.

Ziel des etwa zweijährigen Kurses ist es, dass die Jugendlichen

  • mit Fragestellungen und Antworten des christlichen Glaubens vertraut werden
  • ihre Fragen, Themen und Probleme zur Sprache bringen
  • vertraut werden mit der Bibel
  • sich das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis, die 10 Gebote, sowie 2 weitere Kerntexte des christlichen Glaubens aneignen
  • Gemeinschaft erleben
  • ihre eigenen Gaben in verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten entdecken und einsetzen können
  • sich in dieser Zeit besonders am gottesdienstlichen Leben der Kirchgemeinde beteiligen.

In der Konfirmandenzeit erfolgt die Vorbereitung auf die Teilnahme am Heiligen Abendmahl.

Der Kurs soll außerdem die eigene und freie Entscheidung für den Glauben fördern.

Konfirmationsgottesdienst

In der Feier des Konfirmationsgottesdienstes stellen die jungen Menschen ihr Leben unter Gottes Wort und Segen.

Jugendliche oder Erwachsene sagen bei der Konfirmation (lat. konfirmare = befestigen) JA zu ihrer Taufe, die sie als Kind empfangen haben. Sie bekennen sich im Gottesdienst öffentlich zu ihrem Christsein, indem sie mit der Gemeinde zusammen das Glaubensbekenntnis sprechen. Mit den Worten: „Ja, mit Gottes Hilfe“, bezeugen sie, dass sie im Glauben an Gott und in der Gemeinschaft mit Jesus Christus bleiben und wachsen wollen.

Den Konfirmanden wird ein Bibelwort zugesprochen. Sie knien vor dem Altar nieder und werden vom Pfarrer gesegnet.

Konfirmationsspruch

Die Konfirmanden können in Vorbereitung auf ihre Konfirmation selbst einen Konfirmationsspruch aus der Bibel auswählen oder ihn sich vom Pfarrer zusprechen lassen.

Im Konfirmandenvorstellungsgottesdienst lassen uns die Konfirmanden an ihren Gedanken zum ausgewählten Spruch teilhaben.

Taufe im Konfirmationsgottesdienst

Jugendliche, die sich (als Ungetaufte) während des Kurses für die Taufe entscheiden, können im Konfirmationsgottesdienst getauft und dann zusammen mit den Konfirmanden gesegnet werden. Sie bekommen einen Taufspruch aus der Bibel mit auf den Weg und erhalten eine Taufurkunde.

Durch das eigene Bekenntnis und die eigene Entscheidung zur Taufe erübrigt sich für sie die Konfirmation. Sie werden im Kirchenbuch als (erwachsen) Getaufte eingetragen.

Besondere Rechte, die durch die Konfirmation oder Erwachsenentaufe erworben werden

Mit der Konfirmation oder Erwachsenentaufe erlangen die Jugendlichen das Recht, Pate bei der Taufe eines Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen zu werden und am Heiligen Abendmahl teilzunehmen.

Außerdem kann ab vollendetem 16. Lebensjahr an kirchlichen Wahlen (z.B. Kirchenvorstandswahlen) teilgenommen werden.

Anmeldung

Das Formular für die Anmeldung zum Konfirmandenunterricht finden Sie hier. Bitte geben Sie es ausgefüllt in unserem Kirchgemeindebüro oder bei unserem Pfarrer ab.


Grußwort des KV an die Konfirmanden 2021

Ein Säckchen wird herumgereicht und die Getauften und Konfirmierten nehmen sich etwas heraus.

Was habt Ihr da aus dem Sack gezogen? Einen Stein? Was soll mir ein Stein bedeuten? Steine sind so beliebig, weil es so viele davon gibt. Unzählbar viele! Winzige, wie die Sandkörner am Strand, die uns die Füße umschmeicheln, riesige, wie der Ayers Rock in Australien, der uns Menschen seit Jahrtausenden zu staunen gibt. Dazwischen alle anderen. Kies im Flussbett, Schotter im Gleisbett, der Sandstein in der Sächsischen Schweiz und der Frauenkirche. Bausteine, Schmucksteine, Stolpersteine, Pflastersteine, Schleifsteine, Handschmeichler, Mühlsteine, die Lagersteine der Uhr, der Stein im Fundament und der Schlussstein im Gewölbe. Ihr Material ist oft ähnlich, manchmal sogar gleich. Auch, wenn sie aus demselben Material sind, gibt es keine zwei Steine auf dieser Welt, die sich ganz und gar gleichen. Ein jeder unterscheidet sich vom Stein neben ihm. Und kein Stein bedeutet etwas. Er ist nichts als Stein.

Und dennoch ist er etwas: Ein Original! Und doch bedeutet er etwas: Seine Bedeutung erfährt er in dem Moment, in dem er seinen Platz findet. Dann bedeutet er alles! Dort geht es nicht ohne ihn! Fast alle Steine wirken im Verbund mit anderen. Ob als Sand, als Schotter oder Baustein, Mühlstein, Schlussstein, Pflasterstein. Einzig der Ayers Rock liegt riesig im Land und lässt sich einsam bestaunen.

Liebe Konfirmanden, wir sehen Euch hier, aus demselben Material, bildhaftem Lehm der Schöpfungsgeschichte, aus Fleisch und Blut,  gemacht. Alle gleich und doch alle einzigartig. Jede und Jeder ein Original! Und jeder von Gott an seinen Ort gestellt. Und hier bedeutest Du uns und Gott alles. Von hier brichst Du auf und wirkst in Gottes Welt. Du weißt, Du bist ein Original und hier bedeutest Du alles. Du bist ein Baustein in Gottes Welt!

Das macht Mut! Und das klingt pathetisch. Na klar, wir Alten brauchen heute das Feierliche, während Ihr nur froh und unbefangen feiern und Euch über Grüße und Geschenke freuen wollt. Wir brauchen sogar das Pathos, um Euch loszulassen aus unserer Obhut. Denn Ihr seid ab heute für uns erwachsen. Und deshalb mit allen Rechten eines Gemeindeglieds ausgestattet. Ihr werdet mit uns das Abendmahl feiern und bei den Wahlen des Kirchenvorstands bestimmen, wer künftig die Verantwortung für unsere Gemeinde trägt. Und wenn Ihr Euch ein Beispiel an Paula Bergmann nehmt, findet Ihr den Mut, selbst für das Amt im Kirchenvorstand zu kandidieren.

Ihr Lieben, nun verzeiht uns bitte, wenn wir heute noch einmal so richtig nerven, wenn wir an Eurer Kleidung  unsichtbare Fusseln wegzupfen, den Kragen richten oder wiederholt den gleichen Ratschlag geben. Wir können nicht anders, wir sind genau so angespannt wie Ihr!

Und nun noch eines ohne Pathos, einfach aus dem Herzen:

Seid herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Euch!

Stefan Dumke
im Namen des Kirchenvorstands